Therapeutische Methode und entwicklungsfördernde Lebensweise

Unsere Gefühle begleiten uns Tag für Tag, unser ganzes Leben lang. Sie können sehr angenehm oder höchst unangenehm sein.

Mit Freude und Begeisterung im ganzen Körper fühlt sich das Leben großartig an, mit Ärger im Bauch schon unangenehmer, und mit tiefer Trauer im Herzen kann sich unser Leben sehr schmerzhaft anfühlen.

Wir erleben Gefühle wie etwas, was uns zustößt, mitunter wie etwas, was uns ergreift und durchrüttelt. Welche Gefühle auftauchen, liegt nicht in unserem Freiraum. Doch wir können wählen, wie wir damit umgehen, besonders mit den schmerzhaften Gefühlen.

Wir können an unseren schmerzhaften Gefühlen langfristig leiden, wir können den Schmerz an unsere Mitmenschen weitergeben, oder wir können lernen, ihm mit Mitgefühl zu begegnen und ihn so zu heilen.

Es mag sich mitunter so anfühlen, als würden uns unsere Schmerzemotionen ganz im Griff haben, ja als würden Wut und Angst uns überrollen. Doch wir sind mehr als unsere Gefühle.

Der heile Wesenskern

Unter all unserem Schmerz, unter all der Verwirrung gibt es etwas Heiles Unantastbares in uns. Viktor Frankl nennt es den heilen Wesenskern.

Jede unangenehme Emotion birgt immer eine Chance, mit dem heilen Kern in uns in Kontakt zu kommen. Diese Erfahrungen lassen uns spüren, wo wir unverletzbar und liebenswert sind und können tiefgreifende und nachhaltige Veränderungen in unserem Leben bewirken.

Mit der Liebevollen Zwiesprache sind wir unseren Gefühlen nicht mehr ohnmächtig ausgesetzt. Sie eröffnet uns die Möglichkeit, unsere emotionalen Prozesse zu beobachten, in unserer Aufmerksamkeit zu halten und hindurch zu steuern.

Ihre Wirkung erscheint wie Alchemie, wie die Umwandlung von einer niederdrückenden in eine stärkende Emotion. Tatsächlich ist es das Abtragen und Schmelzen von in uns verkrusteten, gefrorenen, nicht gefühlten Emotionen, die unser Leben eingeengt haben. Je mehr von dieser Kruste schmilzt, umso heller scheint unser heiler Wesenskern hindurch, umso spürbarer wird unsere uns innewohnende Stärke, Verbundenheit und Liebesfähigkeit.

Die in uns gespeicherten emotionalen Ladungen haben viele ungute Auswirkungen in unserem Leben.

Kennen Sie Verhaltensmuster, die Sie zu gern ändern möchten und doch immer wiederholen?
Verbleiben Sie wie erstarrt in einer destruktiven Situation, obwohl Sie wissen, dass Sie etwas verändern oder sogar gehen müssten?
Kennen Sie den Teufelskreislauf von Drama, Schmerz, Versöhnung, Versprechen und erneutem Drama…? 
Wie oft lassen Sie sich in zwischenmenschlichen Beziehungen und in Konflikten zu unguten Worten und Handlungen hinreißen, welche Ihnen hinterher äußerst leid tun? 
Kennen Sie ein Unbehagen in sich, einen Druck, eine innere Spannung, die sich wie eine Decke über Ihr Fühlen und Erleben legt und Ihre Lebensfreude und Kraft einschränkt?

Kennen Sie das Gefühl, als würden Sie mit „angezogener Handbremse“ durch Ihr Leben gehen?
    

Warum gibt es diese schmerzhaften Gefühle in uns?

All unsere unangenehmen und schmerzhaften Gefühle speisen sich aus alten seelischen Verletzungen und Traumata, aus nicht verarbeiteten Gefühlen und lebensbehindernden Glaubensmustern wie zum Beispiel: „ich bin nicht liebenswert“. Diese alten Verletzungen mit den damit verknüpften Gefühlen werden durch bestimmte Situationen und zwischenmenschliche Konflikte in unserem Lebensalltag immer wieder an die Oberfläche gebracht. Nicht selten reagieren wir übermäßig heftig, verstehen unsere eigenen vulkanischen Gefühle nicht und verletzen uns selbst oder andere.

Wir haben alle Verletzungen durch Ablehnung, Lieblosigkeit, Unberechenbarkeit und sogar Gewalt erfahren. Manches traumatische Ereignis, manche Verletzung hat tiefe Spuren in unserer Seele und in unserem Körper hinterlassen. Manchmal erinnern wir uns gar nicht mehr bewusst daran.

Aber selbst wenn wir positive Einstellungen zu diesen Ereignissen gefunden haben und uns bemühen, diese vergangenen Erfahrungen hinter uns zu lassen, so wirken sie doch unterschwellig in unserem Denken, Fühlen, Reden und Handeln. 
Es ist, als hätten wir eine eingefärbte Brille auf, durch die wir unsere Welt wahrnehmen.
Als Kinder entwickelten wir Verhaltensweisen und emotionale Muster, um unangenehme und schmerzhafte Gefühle nicht zu spüren. Ein Hauptmechanismus dieser Überlebensstrategien ist, die schmerzhaften Gefühle aus der Wahrnehmung zu verdrängen, indem wir unsere Aufmerksamkeit vom Körper abziehen – nicht spüren, nicht fühlen. Die nicht gefühlten Emotionen erzeugen eine innere Spannung auf körperlicher und psychischer Ebene.

Später als Erwachsene sind diese Mechanismen, mit denen wir als Kinder Unangenehmes oder sogar Schlimmes überstanden haben, äußerst destruktiv. Eine Folge davon ist, dass wir uns als Erwachsene selbst schlecht spüren können. Die Körperwahrnehmung ist herabgesetzt. Manche Menschen beschreiben, dass sie Ihren Kopf wie getrennt vom Körper empfinden. Das fühlt sich nicht wie Leben an, sondern wie Überleben. Die in uns gespeicherten Spannungen können Ängste, Depressionen, Wutausbrüche, starke Stimmungsschwankungen und körperliche Beschwerden verursachen.

Unsere schmerzhaften Gefühle sind nicht das hauptsächliche Problem. Wenn wir ihnen Raum geben, kommen und gehen sie wieder. Was zum Problem wird, ist die Abwehr dieser Gefühle. Die Vermeidung ist das, was die ungute Maschinerie am Laufen hält.

Unser Körper hat eine angeborene Fähigkeit, schmerzhafte Emotionen sowie traumatische Erfahrungen und die damit verbundenen Spannungen selbständig wieder zu lösen und in ein körperliches und psychisches Gleichgewicht zurückzukehren.

Dies ist jedoch nur möglich, wenn wir uns in unserem Körper spüren können, wenn wir in uns selbst anwesend sind. Deshalb ist die Einbeziehung unseres Körpererlebens in die Therapie und Beratung unumgänglich.

Was ist hilfreich, um aus unseren emotionalen Schmerzkreiskäufen und den alten Vermeidungsmustern herauszukommen?

Es gibt viele gute Therapiemethoden, um unsere Gefühlslage zu beruhigen und um unser Nervensystem zu beruhigen.

Doch meine Erfahrung über viele Jahre ist: Es gibt letztendlich nur einen in der Tiefe lösenden Weg, und der ist schlichtweg mitten durch unsere Emotionen hindurch.

Wie dies ganz praktisch möglich ist, zeigt die Liebevolle Zwiesprache als eine körperbewusste Gesprächstherapie sowie Gesprächs-Traumatherapie. Sie ist ein innerer Prozess, durch den wir Gefühle, die uns schmerzen und belasten, umfassend wahrnehmen und annehmen können. Wir vermögen selbständig durch einen emotionalen Schmerz hindurchzugehen und ihn heilsam zu verwandeln.

Es findet dabei nicht nur eine Beruhigung der Emotionen, sondern eine Lösung und eine Umwandlung statt. Die blockierende Schmerzenergie wird freigesetzt und steht uns nun als ein Mehr an Lebenskraft, Lebensfreude und an Kreativität zur Verfügung. Das ist auf körperlicher und emotionaler Ebene deutlich spürbar.

Aber es geht auch darum, angenehme Gefühle wie Glück, tiefe Freude und Dankbarkeit intensiver zu erfahren. Damit meine ich, sie nicht wie bisher nur kurz wahrzunehmen und zum nächsten Problem oder zur nächsten Erledigung über zu gehen, sondern ein aufbauendes Gefühl vollständig zu fühlen, im Körper, in der Seele und im Geist tief wirken zu lassen. Wir nehmen uns Zeit, Erleichterung, Beglückung oder angenehm belebende Aufregung in unserem Körper aufmerksam zu spüren. Dies erhöht unsere Lebensqualität und schafft ein Gegengewicht zu all den noch in uns gespeicherten Spannungen.

Die Liebevolle Zwiesprache

Die „Liebevolle Zwiesprache“ entwickelte sich in meiner Praxisarbeit auf Grundlage meines logotherapeutischen Menschen- und Weltbildes, den Grundlagen der heutigen Traumaforschung sowie neuen Neurowissenschaftlichen Erkenntnissen.

Durch mein Erleben, wie ich eigene Krisen bewältigt habe, durch meine Erfahrungen in meiner Praxisarbeit mit Menschen, sowie durch eine innere Führung, formte sich mit der „Liebevollen Zwiesprache“ ein bewusstes emotionales Handwerkszeug, das uns zu jeder Zeit, an jedem Ort, in jeder Situation für einen liebevoll befreienden Umgang mit schmerzlichen und belastenden Gefühlen zur Verfügung steht.

Was ich vermittle, habe ich selbst erlebt und durchlebt .Es hat mich zutiefst verändert und verändert mich stetig. Die „Liebevolle Zwiesprache“ führt mich weiter und weiter in meine innere Kraft. Ich entdecke immer mehr ungeahnte Kreativität und immer wieder eine größere Liebesfähigkeit in mir. Mein Blick auf mich selbst und auf meine Mitmenschen wird immer barmherziger, gelassener und humorvoller. Auf diesem Weg gibt es für mich immer wieder Neues zu entdecken. Was für mich als rein therapeutischer Ansatz begann, ist zu einer Lebensweise geworden.

Die Besonderheit der „Liebevollen Zwiesprache“ als Gesprächstherapie ist, dass sie während des emotionalen Lösungsprozesses ausschließlich mit der Körperwahrnehmung und der geistigen Instanz des Beobachters arbeitet, ohne Geschichten und Bilder. Die Körperempfindungen und Emotionen werden beobachtet, ohne sie aktiv zu verändern. Dadurch entsteht Raum, dass die aktivierte emotionale Ladung sich selbständig und vollständig lösen und die darunterliegende lebensfördernde Qualität tief integriert werden kann.

Ein weiterer entscheidender Faktor ist eine bewusste Atemunterstützung, um den Lösungsprozess überhaupt zu ermöglichen und um vollständig durch den Schmerz hindurchzukommen.

In der Therapiearbeit erschließe und fördere ich zuerst die inneren Grundlagen für die „Liebevolle Zwiesprache“ und begleite durch die ersten Lösungsprozesse – bis diese therapeutische Methode alleine angewendet werden kann.

Die selbständige Anwendung ist mein Hauptanliegen! Es soll eine Hilfe zur Selbsthilfe sein.

Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass ein schmerzhaftes Gefühl nicht an die Oberfläche kommt, um uns wiederholt zu quälen, sondern um endlich geheilt zu werden!